Einträge von torsten

Riga

Um vom Stellplatz zur Rigaer Altstadt zu gelangen, überqueren wir die Dougava kurz vor ihrer Mündung in der Ostsee. Ein breiter Fluss, dessen Wasser von seiner Quelle in Russland bis hierher mehr als 1000 km zurückgelegt hat. Die Altstadt ist beeindruckend anders. Von jeder Ecke, von jedem Platz nach jeder Straßenbiegung blickt man auf neue interessante Fassaden, schöne Ensembles und historische Perlen der Architektur. Dennoch wirkt alles leicht…

Sabile

Heute unternehmen wir einen Kurzausflug nach Sabile. Der Ort selbst ist nicht sonderlich sehenswert, seine Bewohner aber sind besonders kreativ.
Eine Omi fertigt lebensgroße Strohpuppen, steckt sie in Kleider und gruppiert sie zu verschiedenen Szenen. Sehr originell und hübsch anzusehen. Über 200 Puppen sollen es sein, nachgezählt haben wir nicht.
Dann werfen wir einen Blick auf den Weinberg des Ortes…

Livland

Weiter geht es entlang der Osteeküste durch die livischen Dörfer. Liven sind eine Volksgruppe, die überwiegend als Fischer in der Gegend um Kolka gelebt haben, sie sprechen eine eigene Sprache. Die sowjetischen Machthaber verboten den Fischern das Fischen auf dem Meer (grotesk) und zerstörten ihre Boote, weil man mit diesen bis nach Schweden gelangen könne. Damit war den Fischern die Lebensgrundlage genommen, sie verließen ihr Land. Heute findet man in einigen Dörfern noch alte Häuser, andere sind aufwendig restauriert oder neu gebaut – wohl nicht von den armen Fischern. Es gibt noch etwa 200 registrierte Liven in Lettland…

Zauberwald und Moor

Am Abend parken wir vor dem Infozentrum des Naturparks Pokaini mez – dem heiligen Wald von Pokaini. Nachdem die letzten wenigen Besucher ihren Abendspaziergang absolviert haben, sind wir vollkommen alleine mit den Fröschen, den Vögeln und ein paar Geräuschen von „wilden“ Tieren, die Ute hört. Am Morgen wecken uns die früh aufstehenden Sänger, ein Storch sucht am Teich nach dem Frühstücksfrosch.
Durch den Zauberwald führen verschlungene Pfade, eine Karte soll uns vor dem Verirren retten – ein Wollknäuel haben wir nicht dabei…

Schloss Rundāle

Als Perle der historischen ländlichen Architektur in Lettland gilt das Barockschloss Rundāle. Mit Versailler Inspiration entstand im 18. Jahrhundert ein prächtiges dreiflügeliges Schloss mit 138 Zimmern und Sälen. Auftraggeberin war die russische Zarin Anna Iwanowna, die es dem kurländischen Herzog Ernst Johann Biron als Sommerresidenz zur Verfügung stellte.

Nach Verfall, Umnutzung und Zerstörung wurde es beginnend in den 1930er Jahren aufwändig restauriert – die Arbeiten dauerten 80 Jahre an.
Das Ergebnis hat uns sehr überzeugt…

Litauens Norden

Holzhäuser prägen das ländliche und teilweise auch städtische Bild in Litauen. Und es gibt auch wunderschöne Holzkirchen wie etwa die grüne Kirche Sv. Luryno in Kalnalio. Leider können wir nicht rein, eine betagte Frau hat gerade gewischt. Als Trost zeigt sie uns dem Weg zum Aussichtsturm. Auch Aussichtstürme sind beliebt in Litauen.

Zemaitijos Nationalpark bleiben wir gleich für zwei Nächte am glasklaren Plateliaisee. Gevatter Storch begrüßt uns – leider haben wir keine frischen Frösche dabei.
Das kalte Wasser schreckt Ute nicht ab, naja, es muss ja nicht jedem gefallen.

Kurische Nehrung

Die Memel verzweigt sich in mehrere Mündungsflüsse, die ihr Wasser dann in das Kurische Haff entlassen. Das Haff ist von der Ostsee getrennt durch eine schmale, im Mittel 2 km breite Insel von etwa 50 km Länge, die sich von Klaipeda im Norden bis in die Nähe von Kaliningrad im Süden. Die Insel wird heute Kurische Nehrung W genannt und gehört zum Weltkulturerbe.
Wir wollen vom kleinen Hafen Minja auf die Nehrung übersetzen und nur unsere Fahrräder mitnehmen. Am Vorabend treffen wir auch Heike und Siggi, mit denen wir die Überfahrt gemeinsam unternehmen…

Entlang der Memel

Die Memel (Nemunas) als wichtigster Fluß Litauens hat unseren Weg schon mehrmals gekreuzt, nun folgen wir ihr in Richtung Westen bis zur Mündung.
Zunächst verläuft unsere Straße parallel zum Fluß. Die Memel ist nicht begradigt, verläuft majestätisch in großen Schleifen durch die Landschaft. Es gibt keine hohen Dämme, die Auen haben unmittelbaren Anschluss an das Wasser. Es ist ein schöner Fluss. Wir genießen die Fahrt, stoppen hin und wieder in kleinen Orten am Hochufer.

Die Nacht verbringen wir am Fähranleger in Vilkija. Gerade eben aus Nürnberg angereist sind Heike und Siggi, die wir in den nächsten Tagen noch öfter treffen werden…

Kaunas

Unser erster Eindruck: Litauen ist freundlich.
Kurz hinter der Grenze wissen wir von einer Wasserquelle und wollen dort unsere Vorräte auffüllen. Ute wird von einem litauer Bürger angesprochen: ihr Kanister sei viel zu klein, er kommt mit großem Kanister hergefahren. Das Wasser schmeckt seinen Hunden besonders gut, große russische Hunde. Wir sind immerhin rund 1000 km gefahren, um unseren kleinen Kanister zu füllen – das Wasser ist kühl und schmeckt gut.
Im ersten Ort Lazdijai kaufen wir für das Wochenende ein. An der Fischtheke wird hilfsweise russisch gesprochen. Die Kassiererin borgt sich bei ihrer Kollegin eine Kundenkarte, damit wir ein paar Rabatte bekommen – das Moskauer Eis gibt es nun für 33 Cent – prima.
Am Zeltplatz werden wir ebenfalls freundlich empfangen, eigentlich ist erst ab Juni geöffnet. Warm duschen dürfen wir im gerade nicht belegten Gästehaus. Wir stehen am Ufer des Dusiasees im 1992 ausgerufenen Naturschutzgebiet und genießen die Natur und die Ruhe. Wir sind beinah die einzigen Gäste, ein paar wenige nutzen die Bungalows…

Vilnius

Vilnius ist die Haupstadt Litauens, hat etwa 570.000 Einwohner und ist in diesem Sinne vergleichbar mit Leipzig.

Wir finden einen komfortablen Stellplatz im Hof der hippen Jugendherberge “Downtown Forest”. Unsere Nachbarn kommen aus Dänemark, Polen, Holland, Finnland, Österreich, Chemnitz und Paderborn. Die Altstadt von Vilnius ist zu Fuß in fünf Minuten zu erreichen, vom Zeltplatz wäre es eine längere Tour mit dem Bus gewesen. Also alles prima.

Auf unserem Weg in die Altstadt queren wir den Stadtteil Užupis. Hier wurde 1997 die freie und unabhängige “Republik Užupis” gegründet von den hier lebenden Künstlern, Hausbesetzern und Säufern. Die Republik hat sich eine Verfassung mit 42 Paragraphen gegeben…

Litauen – der Süden

Unser erster Eindruck: Litauen ist freundlich.
Kurz hinter der Grenze wissen wir von einer Wasserquelle und wollen dort unsere Vorräte auffüllen. Ute wird von einem litauer Bürger angesprochen: ihr Kanister sei viel zu klein, er kommt mit großem Kanister hergefahren. Das Wasser schmeckt seinen Hunden besonders gut, große russische Hunde. Wir sind immerhin rund 1000 km gefahren, um unseren kleinen Kanister zu füllen – das Wasser ist kühl und schmeckt gut.
Im ersten Ort Lazdijai kaufen wir für das Wochenende ein. An der Fischtheke wird hilfsweise russisch gesprochen. Die Kassiererin borgt sich bei ihrer Kollegin eine Kundenkarte, damit wir ein paar Rabatte bekommen – das Moskauer Eis gibt es nun für 33 Cent – prima.
Am Zeltplatz werden wir ebenfalls freundlich empfangen, eigentlich ist erst ab Juni geöffnet. Warm duschen dürfen wir im gerade nicht belegten Gästehaus. Wir stehen am Ufer des Dusiasees im 1992 ausgerufenen Naturschutzgebiet und genießen die Natur und die Ruhe. Wir sind beinah die einzigen Gäste, ein paar wenige nutzen die Bungalows…