Santiago de Compostela
Wenn wir schon mal in Galizien sind, möchten wir uns natürlich auch die berühmte Pilgerstadt ansehen, immerhin als Kulturerbe der Menschheit geadelt . Unser Navi leistet Schwerstarbeit, am Ende findet es einen Parkplatz am Straßenrand nur zehn Minuten vom Zentrum entfernt.
Wir folgen einfach dem dichter werdenden Strom der wanderbeschuhten Rucksackträger und landen zwangsläufig auf der Praza do Obradoiro vor der Kathedrale. Dieses Gebäude ist beeindruckend anders, als die vielen Kathedralen, die wir in Andalusien gesehen haben. Gern hätten wir einen Blick in das Innere der Kirche geworfen, mehr als zwei Stunden Anstehen schrecken uns allerdings ab.
An der großzügigen Praza finden wir auch das Colexio de San Xerome. Hier ist das Rektorat der hiesigen Universität USC untergebracht, die nur wenig jünger (1495) als die Leipziger Uni (1409) ist. Das altehrwürdige Gebäude umschließt einen großzügigen Patio. Gefällt uns sehr.
Die Gassen der Altstadt sind gesäumt von unglaublich zahlreichen Gaststätten. Die vom langen Weg hungrigen Pilger müssen schließlich verpflegt werden. Nur wenige setzen ihren Weg fort bis ans Ende der Welt, wie es Jakob getan haben soll.
Unser Weg führt uns weiter nach
Padron
Das besondere an diesem Städtchen ist nicht seine Geschichte oder Architektur sondern der Umstand, dass es Namensgeber für die Piementos de Padron ist. Diese kleinen milden grünen Paprikaschoten werden in Olivenöl gebraten und mit grobem Salz gewürzt, eine Delikatesse ersten Ranges (Fotos habt ihr schon gesehen). Wir wollen der Bitte unseres Freundes Otto nachkommen, ein paar Samen mitzubringen (er baut die Schoten an), leider Fehlanzeige. Und im Gemüseladen gibt es die Piementos auch nicht – wir wundern uns und fahren weiter nach
Ribadavia
Dies ist der Hauptort des bekannten Weinbaugebiets Ribeiro und liegt malerisch an der Mündung des Rio Avia in den Rio Minho. Wir übernachten auf einem stadtnahen aber sehr ruhigen Stellplatz. Am Morgen schlendern wir durch das wunderbar erhaltene Judenviertel – es ist die einzige bis heute erhaltene Juderia Galiziens. In zwei alten Läden ist die Zeit stehen geblieben. Wenn der Rabbi um die Ecke käme, wäre die Szenerie perfekt.
In einer Stunde sind wir in Portugal, wirklich.
Wetter 25°