Ponta da Lima

feiert jedes Jahr am zweiten Wochenende im September die Feiras Novas, den “Neuen Markt”. In der Tat gibt es alles zu kaufen, vom Schlüpfer bis zum Traktor, vieles billig, manches unbrauchbar. Es gibt mehr als ausreichend zu Essen und Trinken. Unglaublich viele kleine Stände und große Zelte backen, fritieren und grillen – Churros zum Beispiel oder ganze Schweine.
Die 3000 Einwohner der Kleinstadt werden von gefühlt 50000 Besuchern aus der Umgebung und von Touristen überfallen. Um die Stadt herum werden riesige Areale zu Camping- und Parkplätzen umgewandelt, auf jeder Rasenfläche stehen Zelte, die Fußwege außerhalb des Zentrums sind gnadenlos zu geparkt.
Das reichhaltige Kulturprogramm ist eine Leistungsschau der Folklore, von Mitternacht bis 6 Uhr folgen Rockkonzerte und die DJs ziehen die Bässe auf. Wir erleben einen umjubelten Fadosänger, der als Zugabe gemeinsam mit den Zuhörern ein stimmungsvolles trauriges Lied anstimmt. Tränen werden aus den Augenwinkeln gewischt – schade dass wir den Text nicht verstehen. Anschließend ein junges Orchester mit Lauten, Gitarren, Ukulele, Zieharmonika usw. Tolle Stimmung und nichts gemein mit Silbereisen und Co.
Eine Handvoll Musiker stimmen auf einem Platz eine schier endlose Melodie und es wird im Kreis um sie herum getanzt, immer entgegen dem Uhrzeigersinn. Einige haben ihre Kastagnetten dabei. Das Volk feiert!
Auf den meisten der unzähligen Grills wird auch Bacalhau zubereitet. Wir kehren in eines der großen Zelte ein und bestellen den gegrillten Dörrkabeljau zuzüglich einer Flasche Vino Verde Branco. Die Portugiesen türmen sich aus dem Fisch, Salzkartoffeln und Kicherbsen einen Salat und verfeinern das Ganze mit Olivenöl, Zwiebeln und Essig.
Am nächsten Morgen um Acht wecken uns (und die anderen Partygänger) zahlreiche Böller – das Fest geht weiter. Heute ermitteln dröhnende Paukenorchester ihre Besten. Lautstärke und Originalität sind entscheidend. Unser Favorit ist die einheimische Formation.
Unser Abendbrot heute ist durch die Nachfrage der portugiesischen Festivalgäste bestimmt : Spanferkel und Sekt, eine tolle Kombination. Das Volk tanzt weiter. An jeder Praca werden heute Abend Diskotheken aufgebaut – die DJs übernehmen ab Mitternacht.
Wieder Böller Morgens um Acht – wir verabschieden uns, die Feier hat noch zwei Tage vor sich. Um die schöne Stadt zu besichtigen, müssen wir wohl später wiederkommen.

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