Die Wetterfrösche sind hellauf begeistert: gleich zwei tropische Wirbelstürme sollen heute Nacht die portugiesische Küste zwischen Porto und Lissabon erreichen. Der südliche davon ist ein Hurrikan der Kategorie 1. Die Wellen sollen an der Küste eine Höhe von 15 Metern erreichen. Ein höchst seltenes Ereignis, aber in diesem Jahr geht in dieser Beziehung wohl alles was nicht normal ist.
Wir waren gerade im wunderschönen Mittelalterdorf Sortelha, als wir von unserer Freundin Gesine die Unwetterwarnung erhielten. Bis dahin hatten wir keine Ahnung, auch der Wetterbericht klang eher harmlos: etwas Wind und niedrigere Temperaturen. Wir wollten hinauf in die Serra da Estrela und dort unterhalb des Gipfels Torre (1993m) übernachten – das ist ziemlich genau dort, wo in der Karte die 187 km/h Windgeschwindigkeit vermerkt sind. Durch die Kompression am Gebirge läuft der Wind dort zu Höchstform auf.
Es tut uns leid, dass wir keine Fotos liefern können, wir sind schleunigst 100 km nach Süden geflüchtet, an den Rand der roten Zone. Hier werden Böen bis 80 km/h erwartet, wir haben unseren Übernachtungsplatz sehr gründlich ausgewählt. Also alles noch im orangenen Bereich.
Am nächsten Morgen: alles grün
Zum Glück – insbesondere für die Bewohner der Küstenregion – war der Sturm schon schwächer als angenommen, als er auf Land traf – und die Meteorologen hatten ihn auch schon zum tropischen Sturm degradiert . Wir sind in Castelo Branco auf dem Campingplatz, hier gab es etwas Regen und ein paar leichte Böen in der Nacht. Alle Äste auf dem Platz sind oben geblieben. Auf dem Torre sind gerade Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt. Wir überlegen nun, wie es weiter geht.
Wetter 28°
Bratreis mit Muscheln