Jämtland ist die im Norden an Dalarna angrenzende Provinz. Viel Wald, viele Seen, wenig Menschen (1 Einwohner auf 1km²), erste Samidörfer.

Mittwoch 8. Juni
Nach dem gemütlichen Frühstück am Gebirgsbach geht es weiter in Richtung Norden. Bald entdecken wir am Waldrand eine Elchkuh. Bevor wir noch „Fotoapparat“ sagen konnten, hat sie uns das Hinterteil zugekehrt und ist im Dickicht verschwunden. Wir kriegen euch schon noch…
Wir passieren das erste Samidorf Mittådalen. Die Rentierboxen sind leer, der Kiosk geschlossen – die Touristensaison hat noch nicht begonnen.
Unser Wohnmobil erklimmt die Schotterstraße zum höchsten Straßenpass Schwedens in 975 m über NN – Flatruetvägen. Wenn die Regie es gestattet, dann zeigt das Bühnenbild ein 360°-Panorama. Dieser Akt wird heute Abend nur in Teilen gespielt, hat aber auch was. In der Nacht kommt starker Regen auf und wir haben die Hoffnung, dass die am Wohnmobil haftenden Teile der Schotterstraße abgespült werden.

Donnerstag 9. Juni
Die Auswertung der Daten unserer Kältezelle zeigen neue Rekorde: 9°C innen und 5°C draußen. Alle Testkandidaten sind jedoch wohlauf.
Es ist noch bewölkt aber trocken. Wir genießen den Rundumblick auf die umliegenden Berge. Scharen von Ornithologen aus fast der ganzen Welt (Schweden, Dänemark, Spanien, Norwegen) kommen hierher um mit ihren Spektiven und 1000mm-Objektiven in Tarnkleidung auszuschwärmen. Wir folgen ihrem Beispiel, allerdings unbedarft ohne die professionellen Attribute und entdecken eines der Objekte der Begierde, einen Goldregenpfeifer – kurz bevor er uns entdeckt und mit den Schwanzfedern wedelnd davon watet.
Den Pass verlassen wir Richtung Norden immer noch auf einer Schotterstraße, einen Teil davon nehmen wir wieder mit.
Flüsse, Seen und endlose Wälder bestimmen das Landschaftsbild. Am Ende des Tages gelangen wir zu einem einfachen Naturcampingplatz am malerischen Skålansjön. Wir sind die einzigen Gäste. Die Holzofensauna ist noch warm und duftet. Ute sucht Holz und es wird wieder angefeuert. Herrlich. Abkühlung im kalten Wasser des Sees.
Danach wartet ein exzellentes Abendbrot auf uns.
Zum Tier des Tages wählen wir heute den Fischotter – seinen Abendausflug unternimmt er in Ufernähe direkt vor unserem Womo.

Wetter 16° wolkig

Essen Direkt in der Räucherei decken wir uns mit feinem Fisch ein. Heute Abend gibt es kalt geräucherte Regenbogenforelle, dazu Ofenbrot. Ein Hochgenuss.

Freitag 10. Juni

Wie bleiben noch einen Tag und paddeln über den See. Urlaub also.

Übrigens: Hinweis von einem Schweden: Fisch kauft man nicht, Fisch fängt man und räuchert selbst.