4. August Laukvika

Durch zahlreiche und dazu noch bis zu 6 km lange Tunnel geht es nun auf die Insel Austvågøya. Das ist die größte und auch östliche Insel der Lofoten. Unsere erste Nacht verbringen wir unterhalb des Leuchtturms. Mächtige Molen schützen den Hafen vor hohen Wellen und schweren Stürmen des Nordmeeres.
Hier wird im Frühjahr Dorsch gefangen. Viele große Trockengestelle zeugen vom Fleiß der Fischer, der offenbar belohnt wird. Die Köpfe werden vorher abgeschnitten,  separat getrocknet und dann zu leckerem Fischmehl verarbeitet. Einige sind entkommen und schauen uns durch das Fenster einer Baracke an. Wenn die Köpfe schon so groß sind, dann waren die Fische sicher wohlgenährt.
Das gemütlichen Kaffee in einem alten Holzhaus ist mit alten Möbeln verschiedener Herkunft liebevoll ausgestattet. Kaffee aus der Rösterei gegenüber und die frisch gebackene Waffel mit Vanilleeis (für Torsten) schmecken gut.

5. August Svolvaer

ist die größte Stadt der Lofoten. Uns und die anderen Touristen zieht es in den Hafen. An der Brygge finden sich allerhand Geschäfte für Souveniers, Sport- und Bootsbedarf. Wer noch einen Anker braucht, ist hier richtig.
Das Angebot für Bootsfahrten in den malerischen Trollford ist kaum überschaubar: zwischen verglastem Ausflugsboot, einem alten Fischkutter oder einem Schnellboot aus Gummi kann man ebenso wählen wie aus den Extras: 15 Minuten Angeln, eventuell Einsatz der Unterwasserdrohne oder vielleicht eine Sichtung des Weißschwanzadlers. Beim Preis ist sich die Konkurrenz einig, alles knapp unter 100€ pro Nase. Das Wetter ist mittlerweilen etwas schaurig. Wir beschließen, die Fahrt durch den Trollfjord irgendwann in den nächsten Jahren mit der Hurtigruten zu unternehmen – mit einem Seniorenticket.

Für die Nacht checken wir auf dem Camping in der Nähe von Lyngvaer ein, direkt an der offenen Südwestküste von Austvågøya. Das Wetter entwickelt sich zum Unwetter. Es regnet in Strömen, der Wind peitscht die Wellen hoch. Schön, wenn man ein warmes Wohnmobil hat, und nicht wie unsere französischen Nachbarn im Sturm ein Zelt errichten muss – Ute hilft, zu dritt geht es besser.

Das Studium der Großwetterlage stellt unsere Planung in Frage. Die gesamte norwegische Westküste wird für die nächste Woche und wohl auch darüber hinaus von heftigem Regen und stürmischem Wind heimgesucht sein. Eine grandiose Landschaft, die man nicht sieht, kann man wohl auch nicht erleben. Östlich ist das Wetter wesentlich besser. Wir beschließen schwereren Herzens aber voller Hoffnung auf bessere Zeiten, unsere Reise in Schweden fortzusetzen. Norwegen ist nur aufgeschoben…

Wetter 17-13°  wolkig