Kurz vor der Grenze stehen zwei Baracken und zwei Tankstellen. Es sieht aus wie Wildwest. In den Läden ist vieles billiger als in Norwegen, die Nachfrage hoch.
Die norwegischen Zollbeamten lassen unseren Weinkeller unbehelligt einreisen, obwohl wir uns in Gedanken schon mit der Zahlung der erheblichen Gebühren abgefunden hatten – schön!

Kaum in Norwegen eingetroffen, wandelt sich das Landschaftsbild deutlich. Das Fjäll wir durch felsiges Gebirge abgelöst, die Straße schlängelt sich am Fjord entlang. Es wird bergiger.

An unserem Tagesziel, Grense Jakobselv, begegnen sich Russland und Norwegen, außerdem mündet der Jakobselv in die Barentsee. Auf der Karte ist der markante Ort demnach leicht zu finden. Er wird auch „Das Ende Norwegens“ genannt.

Das Dorf selbst besteht aus wenigen Häusern, die weit verstreut an der Straße liegen. Kein Laden, nur eine Kapelle, die 1869 vom König geweiht wurde um Frieden in der umstrittenen Grenzregion zu stiften.

Wir stehen an einem kleinen Hafen und schauen über die See in Richtung Mitternachtssonne. In der Bucht ist eine Gruppe von Belugawalen {w} unterwegs auf der Suche nach frischem Fisch. Die weißen Wale üben sich dabei in Synchronschwimmen. Ein Kalb ist auch dabei (dunkel am Ende der Gruppe).

Am Abend überrascht uns eine norwegische Grenzstreife mit ihrem Besuch, ausgerüstet mit Marschgepäck und Sturmgewehr. Die Soldatin fragt uns freundlich nach unserem Wohlbefinden, ob alles in Ordnung sei, ob wir die Grenzregeln* kennen und ob wir irgendwelche Fragen hätten. Es entwickelt sich ein angeregtes und entspanntes Gespräch, das wir so nicht erwartet hatten. „Schwimmen kann man sehr gut am Strand da drüben und für eine kleine Wanderung geht man dort lang“. Die beiden kommen ihrer Wehrdienstpflicht von 12 Monaten nach und möchten anschließend studieren. Wir dürfen uns sicher fühlen.

Um die Mitternachtsstunde beobachten wir dann wieder einmal einen wunderbaren Tieflauf der Sonne. Das Abendrot ist nur angedeutet, da die Sonne selbst am tiefsten Punkt noch deutlich über dem Horizont steht.

Ute testet die Temperatur der Barentsee und stellt fest, dass es sich um das Eismeer handeln muss.

* Es ist zum Beispiel verboten, Steine nach Russland zu werfen, auch Schokolade und Papierflugzeuge nicht ;-)

Wetter 22-18° leicht bewölkt 24 Stunden

Essen  Rippchen aus dem Laden an der Grenze, Reis mit thailändischem Rührei, Rinderfilet mt Glasnudeln

Wein zollfrei

…demnächst gibts noch ein Walvideo – ist nur noch nicht geschnitten