Vilnius ist die Haupstadt Litauens, hat etwa 570.000 Einwohner und ist in diesem Sinne vergleichbar mit Leipzig.
Wir finden einen komfortablen Stellplatz im Hof der hippen Jugendherberge “Downtown Forest”. Unsere Nachbarn kommen aus Dänemark, Polen, Holland, Finnland, Österreich, Chemnitz und Paderborn. Die Altstadt von Vilnius ist zu Fuß in fünf Minuten zu erreichen, vom Zeltplatz wäre es eine längere Tour mit dem Bus gewesen. Also alles prima.
Auf unserem Weg in die Altstadt queren wir den Stadtteil Užupis. Hier wurde 1997 die freie und unabhängige “Republik Užupis” W gegründet von den hier lebenden Künstlern, Hausbesetzern und Säufern. Die Republik hat sich eine Verfassung mit 42 Paragraphen gegeben, die sich etwas anders lesen als üblich. §21: Jeder Mensch hat das Recht, seine Nichtigkeit und seine Größe zu begreifen. Direkt am Ufer der Vilna gibt es eine bunte Galerie, in der mehrere Künstler arbeiten. Den Hauptplatz ziert das Wahrzeichen der Stadt, der Engel von Užupis. Dort finden wir eine Szenekneipe. Ansonsten gibt es ein paar Galerien, einen beliebten Pizzabäcker, ein Weinrestaurant usw. – wie woanders auch. Nachdem wir vorher schon die Freistadt Christiania (Kopenhagen) und Plagwitz kennengelernt haben, sehen wir unsere Erwartungen etwas enttäuscht. 23 Uhr wird das Licht ausgeknipst, vorher wurde uns angeboten, den Rest Wein aus unserem Glas in Plastikbecher umzufüllen :(.
Auf in die Altstadt. Auffallend ist die große Zahl der Kirchen in vielen Baustilen und mit Eigentümern verschiedenster Konfessionen. Mehr als 50 geweihte Gebäude befinden sich in der Stadt, meist schon über längere Zeit. Die kleine Annenkirche aus Backsteinen hat Napoleon so gut gefallen, dass er sie nach Paris mitnehmen wollte. Daraus ist freilich nichts geworden.
Es macht Spaß, durch die Gassen zu schlendern. Wir steigen auf den Glockenturm der Kathedrale, ganz schön laut das Gebimmel. Die Universität ist eine der ältestens Europas und in einem interessanten Gebäudekomplex mit 12 Innenhöfen untergebracht. Wir finden das weltweit erste Denkmal für Frank Zappa. Aber auch die kleine Backstube – dort kaufen wir einen Litauischen Baumkuchen, etwas ganz anderes als bei uns.
Am nächsten Tag fahren wir weiter nach Trakai.
Wetter 22° malmal
im Restaurant: nahrhafte Litauische Küche, Kwas.