Am Abend parken wir vor dem Infozentrum des Naturparks Pokaini mez – dem heiligen Wald von Pokaini. Nachdem die letzten wenigen Besucher ihren Abendspaziergang absolviert haben, sind wir vollkommen alleine mit den Fröschen, den Vögeln und ein paar Geräuschen von „wilden“ Tieren, die Ute hört. Am Morgen wecken uns die früh aufstehenden Sänger, ein Storch sucht am Teich nach dem Frühstücksfrosch.
Durch den Zauberwald führen verschlungene Pfade, eine Karte soll uns vor dem Verirren retten – ein Wollknäuel haben wir nicht dabei. Es ist in der Tat ein verwunschener Wald, wir treffen auf unserem Weg keine Menschenseele. Es geht über Wurzelpfade auf und ab durch den urigen Wald, mit Haufen von Steinen, die nicht von hier stammen und vor über 2000 Jahren für heidnische Rituale genutzt wurden. Die esoterischen Strömungen des Forsts wurden erforscht und „nachgewiesen“. Wir können ergänzen: die Übertragung der heilenden Energie auf den Menschen erfolgt sicher durch die hier fleißig agierenden Mücken.
Weiter geht’s in den Kemeri Nationalpark, nur ein paar Kilometer von der Ostsee entfernt. Wir erkunden das Große Hochmoor des Parks auf Holzbohlen, die über 3 km durch das Moor führen. Moorlandschaften sind für uns immer sehr spannend, ja eigentlich auch geheimnisvoll. Wir finden Sumpfrosmarin, Moosbeeren, Wollgras und viele weitere sumpftypische Pflanzen, der Sonnentau hält sich leider gut versteckt. Auch zahlreiche Vögel lassen sich scheu beobachten.
Wenig später sind wir auf dem komfortablen Campingplatz Abragciems in der Nähe von Engure an der Rigaer Bucht, nur zwei Kiefern vom Ostseestrand entfernt.
Wetter 30°