Die Memel (Nemunas) als wichtigster Fluß Litauens hat unseren Weg schon mehrmals gekreuzt, nun folgen wir ihr in Richtung Westen bis zur Mündung.
Zunächst verläuft unsere Straße parallel zum Fluß. Die Memel ist nicht begradigt, verläuft majestätisch in großen Schleifen durch die Landschaft. Es gibt keine hohen Dämme, die Auen haben unmittelbaren Anschluss an das Wasser. Es ist ein schöner Fluss. Wir genießen die Fahrt, stoppen hin und wieder in kleinen Orten am Hochufer.
Die Nacht verbringen wir am Fähranleger in Vilkija. Gerade eben aus Nürnberg angereist sind Heike und Siggi, die wir in den nächsten Tagen noch öfter treffen werden.
Die nächste Nacht verbringen wir auf dem Zeltplatz “Honigtal”. Eine schöne Wiese, wir können unseren Platz aussuchen – die Saison hat noch nicht begonnen. Wir lernen ein Ehepaar aus Zürich kennen, die wir bestimmt noch öfter treffen – gleicher Reiseführer, gleicher Zeitplan.
In Bitenai besichtigen wir eine sehenswerte Freiluftgalerie mit Werken, die in jährlich stattfindenden Workshops entstanden sind.
Interessant ist vor allen Dingen aber eine Storchenkolonie, die in einem Kiefernwäldchen des Dorfes nistest. Eigentlich sind Störche Einzelgänger und eigentlich nisten sie nicht in Bäumen – hier haben die Bewohner durch Angebote von Nisthilfen etwas nachgeholfen. Jedenfalls klappert es schön. Störche gibt es hier in Litauen wirklich viel – Jedes Dorf und jedes einzeln stehende Gehöft hat mindestens ein bewohntes Storchennest, toll.
Nicht weit von hier gibt es am Hochufer einen wunderbaren Aussichtsplatz, vor ein paar Hundert Jahren für rituelle Zwecke genutzt, ein (künsterisch restaurierter) Opferstein zeugt davon. Wir blicken über die Memel hinweg bis nach Kaliningrad.
Vom früher ostpreußischen Smalininkai bis zur Mündung der Memel in das Kurische Haff verläuft die Grenze zwischen Litauen (Europäische Union) und dem Kaliningrader Bezirk (Russland) in der Mitte des Flusses. In Rusné wird die kleine Halbinsel auf der anderen Seite gut bewacht.
Wetter 17° und
Gepökelte Hühnerkeulchen (Hühnereisbein)