Das Nonnenkloster von Kuremäe war 1891 das erste russisch-orthodoxe Kloster auf estnischem Boden. Auch heute noch beten und arbeiten etwa einhundert Schwestern hier. Die Wohnhäuser, kleine Kapellen, ein Gästehaus und die Wirtschaftsgebäude umschließen als Siedlung die zentrale Klosterkirche. Die Schätze im Inneren der Kirche machen auf uns einen wertvollen Eindruck. Die alten Gemälde sind durch vergoldete Masken geschützt und verglast. Die Klosteranlage ist für jederman zu besichtigen, in die Häuser der Nonnen kann man natürlich nicht hineinschauen.
Auf dem Friedhof vor den Klostermauern stehen unzählige Metallkreuze für die verstorbenen Nonnen, deren Rang innerhalb der Gemeinschaft sorgfältig auf dem silbernen Plättchen vermerkt ist. Dem Priester gebührt ein besonderes Kreuz aus schwarzem Stein. Wir hoffen mal, dass er nicht das schwarze Schaf der Herde war.
Leider hat es immer wieder geregnet – aber bei schönem Wetter kann jeder reisen…
Wir übernachten an einem Wanderparkplatz tief im Wald. Der Regen hat aufgehört. Wir laufen zum Abend noch den Holzpfad zu den schwarzblauen Moorseen von Selisoo durch den Zauberwald. Hinter jedem Baum lauert ein verwunschener, unsichtbarer Elch. Der Sonnentau blüht gelb. Es ist total still im Moor. Ein schöner Abschluss des Tages.
Und zum Abendbrot gibt es frisch geräucherten Fisch aus dem Ofen. Im Baltikum wird heiß geräuchert über brennenden Buchenholzscheiten. Das Raucharoma ist kräftiger als bei uns. Außerdem kommt alles in den Rauch, was mal zappelte: Fisch, alle möglichen Teile vom Schwein – einschließlich Speck, Hühnchen – ganz und in Teilen.
Wetter 14°
geräucherter Heilbutt und geräucherte Heringsfilets