Die Memel verzweigt sich in mehrere Mündungsflüsse, die ihr Wasser dann in das Kurische Haff entlassen. Das Haff ist von der Ostsee getrennt durch eine schmale, im Mittel 2 km breite Insel von etwa 50 km Länge, die sich von Klaipeda im Norden bis in die Nähe von Kaliningrad im Süden. Die Insel wird heute Kurische Nehrung W genannt und gehört zum Weltkulturerbe.
Wir wollen vom kleinen Hafen Minja auf die Nehrung übersetzen und nur unsere Fahrräder mitnehmen. Am Vorabend treffen wir auch Heike und Siggi, mit denen wir die Überfahrt gemeinsam unternehmen.
Unser Motorboot „Forelle Flicka“ wurde in der VEB Yachtwerft Berlin gebaut und war als Seeschwalbe in Stralsund unterwegs und später als „Flicka“ im Heimathafen Wolgast registriert – so stehts auf dem Rettungring. Die Alarmklingel im Gang wurde im VEB RFT Fernmeldewerk Leipzig hergestellt, als „Rasselwecker“. Und wir sind heil zur Kurischen Nehrung in den Hafen Nida und wieder zurück gekommen – ist eben Qualität.
Wir haben uns Nida angeschaut. Thomas Mann hat hier ein sehr schönes Haus bewohnt, allerdings musste er es nach zwei Jahren schon wieder aufgeben, als er 1933 ins Exil getrieben wurde. Dominierende Hausfarbe in Nida ist Rot mit blauen Akzenten und weißen Fenstern. Mit dem Fahrrad haben wir noch eine schöne Tour Richtung Norden unternommen (im Süden steht der russische Grenzsoldat). Es gibt sehr viele Ferienwohnungen für Urlauber, die absolute Ruhe suchen.
Zum Schluß haben wir die etwa 40m hohe Parnidder Düne erklommen. Ganz oben verrichtet eine hohe steinerne Sonnenuhr ihre Arbeit.
Die Nacht verbringen wir in der Nähe des Leuchtturms von Verne. Hier werden mit drei großen Netzen Vögel gefangen. Sie werden nicht gebraten sondern von Ornithologen registriert und beringt. Das Haff verabschiedet sich mit einem stimmungsvollen Sonnenuntergang.
Wetter 22°
geräucherte Lachsforelle aus der Ostsee